Terra Nova

Terra Nova Editorial vom 5.5.22 CHRISTUSMORD

„Die Christusgestalt in dir ist immer vorhanden. Sie schaut auf das, was sie liebt, und ist sehr berührt, wenn sie es bei einem anderen Menschen entdeckt. Die Gemeinschaften der Zukunft bestehen aus Menschen, die dies aneinander gesehen haben. Zwischen ihnen kann es keine Feindschaft geben.“
Dieter Duhm

                                                                                                                                                                                                                          

Liebe Freundinnen und Freunde von Terra Nova,

Krieg ist das Schändlichste, Zerstörerischste, Idiotischste, was der Mensch hervorgebracht hat. Krieg löst keinen Konflikt, zerstört Vertrauen, Wahrheit, Ehrgefühl, menschliche Werte, Respekt, Heimat. Krieg tötet Kinder, traumatisiert ganze Generationen und bringt auf lange Sicht allen Seiten Nachteile. Obwohl sich die meisten Menschen, Gruppen, Länder und Institutionen offiziell für Frieden aussprechen, entscheiden sie sich bis heute doch immer wieder für Krieg. Wie können wir Kriege wirklich beenden?
Im Grunde hatten die Hippies recht mit dem Satz: Make love no war! Wo wir nicht lieben, sind wir – potentiell – im Krieg. Das muss nicht heißen, dass wir Krieger werden oder Bomben werfen. Aber es heißt, dass wir an bestimmten Stellen in uns nicht lebendig sind, sondern verschlossen und taub – und uns selbst und gegenseitig aus dieser Taubheit heraus behandeln. Dementsprechend lieblos sieht unsere Welt aus. Wir können meistens nichts dafür, dass wir so geworden sind – niemand kommt unbeschadet durch die Kindheit. Aber wir können sehr wohl etwas dafür, wenn wir so bleiben, wie wir sind.
Wo wir nicht lieben und nicht heilen wollen, geben wir das Schönste in uns auf. Die aufgegebene Stelle wird sich ausbreiten und einen Schatten bilden. Darin sind wir nicht unschuldig oder nett, sondern gnadenlos gewaltvoll gegen das, was wir eigentlich lieben wollen, gegen alles, was liebt, und gegen uns selbst. Die Schatten verbünden sich und bilden eine Art von Normalität oder zweiter Realität – ganz so, als wären all die gegenwärtigen Einrichtungen von Zwang, Profit, Ausbeutung, Gleichgültigkeit, Krieg normal.
Diese kranke Normalität ist der Christusmord, den Wilhelm Reich beschrieben hat. Der Arzt, Schriftsteller und Psychoanalytiker analysiert in seinem letzten großen Werk den gepanzerten Charakter des modernen Menschen, der das Leben und die Liebe als Bedrohung betrachtet und bekämpft. Ich habe einen Auszug aus dem ersten Kapitel des Buches ausgewählt. Aus dem „Kampf für das Leben“, den Reich am Ende von uns fordert, folgt meiner Meinung nach sehr logisch der Aufbau von Heilungsbiotopen: Orte für die Entfaltung des ungestörten Lebens und der befreiten Liebe aufzubauen ist die wirksamste Friedensarbeit, die wir leisten können.

Ganz besonders möchte ich alle Terranauten und Terranautinnen zum Vernetzungswochenende im Mai einladen. Es steht unter dem Titel: FRIEDEN LEBEN, KRIEG BEENDEN: VERTRAUEN, WAHRHEIT UND GEMEINSCHAFT ALS FRIEDENSARBEIT – vom 20.-22. Mai 2022 – mit Christa Dregger und anderen im Steigerhaus in Thüringen. Kommt uns lasst uns unsere Kooperation und Gemeinschaftsbildung vertiefen und ausbauen. Mehr dazu hier.

Ich wünsche gute Inspiration!

Herzlichen Gruß

Christa


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