Terra Nova

Die Erde als lebendiger Organismus

Text Monika Alleweldt, Bild Jana Elger

Der britische Biologe und Zukunftsforscher James Lovelock hat die so genannte Gaia-Hypothese aufgestellt, mit der er zu zeigen versuchte, dass die Erde ein sich selbst regulierender Organismus ist. Er hat dazu verschiedenste Parameter herangezogen, unter anderem die Fähigkeit der Erde, eine konstante Temperatur aufrecht zu erhalten – ein Phänomen, das nur bei lebendigen Organismen beobachtet werden kann.

Die Natur schafft durch eine Vielzahl von stofflichen und energetischen Kreisläufen, die präzise ineinander greifen, ein stabiles Gleichgewicht. Ein Kreislauf hat keinen Anfang und kein Ende. Er ist ein Ganzes. Wasser steigt von den Meeren, Flüssen und Seen in die Wolken auf und fällt als Regen, Tau oder Schnee wieder zurück auf die Erde.
Panta rhei: Alles fließt.

Auch die Pflanzenwelt ist Teil dieses Kreislaufs, indem sie Wasser aus der Erde entnimmt und wieder in die Atmosphäre entlässt. Erde, Pflanzen und alle Aggregatzustände des Wassers bilden eine Einheit. Landschaften wie Moore oder Seen sind wie Organe in diesen Kreislauf eingebettet. Wasser und Feuer stehen in einem gesunden Biotop in Balance miteinander.

Alle Lebewesen, von den größten bis zu den kleinsten Arten, bilden zusammen ein Ganzes. Jede Art erfüllt eine wichtige Aufgabe, damit das Ganze funktioniert. Die Erde ist keine Ressource, der man beliebig einzelne Stoffe und Teile entziehen kann. Sie ist ein präzise funktionierender Organismus. Die stabilen Regelkreise der Natur basieren auf einem intelligenten und präzisen Zusammenspiel ihrer Geschöpfe. Alle profitieren davon. Die Natur produziert keinen Abfall. Es gibt in ihr keine Schädlinge. Nur der Mensch konnte aus diesem Zusammenspiel austreten, die Kreisläufe und das Gleichgewicht zerstören.

Eine Ökologie der Zukunft wird sich wieder an der Matrix des Lebens orientieren. Anstatt einzelne Arten zu bekämpfen, weil sie angeblich schädlich oder invasiv sind, wird der Mensch seine Bemühungen darauf richten, die Balance wieder herzustellen. Im Yellowstone Nationalpark (USA) wurde vor einigen Jahren eine ganze Lawine positiver ökologischer Effekte ausgelöst, weil sie Wölfe zum bestehenden Ökosystem „hinzugefügt“ haben.

Es gibt nur ein Sein und ein Bewusstsein, das sich durch alle Wesen zieht. Dieses Bewusstsein können wir prinzipiell in allem ansprechen. Kommunikation mit Tieren und Pflanzen ist kein archaisches Relikt aus Urzeiten, sondern eine natürliche Fähigkeit des zukünftigen, verbundenen Menschen. Er wird wissen, welche Frequenz zu wählen ist, um das Bewusstsein im Gegenüber anzusprechen. Und von hier ist es nur noch ein kleiner Schritt hin zum Bewusstsein (der Innenseite) aller Materie und aller Vorgänge, die wir im materiellen Raum beobachten können. Und so kommt

es uns doch nicht mehr so befremdlich vor, wenn australische Aborigines sagen, die Felsen seien einsam, weil niemand mehr zu ihnen singe, Medizinmänner in Afrika den Regen rufen oder sibirische Schamaninnen die Seelen selten gewordener Tiere aus der Geisterwelt zurückholen.

Aus dem Buch Die globale Befreiung von Angst und Gewalt. Ein Heilungsplan für die Erde

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