Terra Nova

Überlebensfelder. Wiederherstellung des Urvertrauens

Von Dieter Duhm

Wir sehen die Zerstörungen in der äußeren Welt. Durch Naturzerstörung und falsche Wasserwirtschaft, durch die Vorgänge von Zentralisierung und Globalisierung ging der Menschheit
die Basis einer gesicherten materiellen Existenz verloren. Die
materielle Notlage in weiten Gebieten der Erde ist dermaßen
augenfällig, dass daneben der innere Aspekt zu wenig beachtet
wird: der Aspekt der psychischen Verelendung. Die westlichen
Gesellschaften sind vor allem dadurch bedroht, dass ihnen
die innere Basis einer gesicherten Existenz verloren ging. Zu
dieser Basis gehören Selbstakzeptanz, Anteilnahme, Vertrauen
und Geborgenheit. Das Überleben gelingt dann, wenn jedes
Einzelwesen in einer höheren Gemeinschaft geborgen ist.
Glück ist die Geborgenheit in Größerem. Auch Partnerschaft
und Familie sollen eingebettet sein in die höhere Ordnung
einer funktionierenden Gemeinschaft. Sobald das Einzelwesen
diese Geborgenheit verliert, beginnt seine Verzweiflung. Heute
befindet sich ein großer Teil der Menschheit in dieser Art von
Verzweiflung. An die Stelle eines angstfreien Urvertrauens ist
ein System von allgemeiner Vorsicht und Absicherung getreten.
Jedes Kind kommt mit vorbehaltlosem Urvertrauen auf die
Welt, aber meistens ist es schon nach zehn Jahren ein kleiner,
misstrauischer Erwachsener geworden. Wenn wir irgendwo die
Gelegenheit haben, Kinder in einer geschützten Umgebung zu
beobachten, dann sehen wir sofort, was mit „Vertrauen” gemeint
ist. Es ist zauberhaft, mit welcher Liebe, Fürsorge und Fairness
sie aufeinander zugehen. Hier ist ganz unmittelbar ein Stück
konkreter Utopie sichtbar. Außerdem sehen wir ihre Neugier,
ihren Übermut und die Saltos, die sie ins Wasser machen. Die
Schöpfungsfreude – Ananda – ist unzweifelhaft ein Bestandteil
unserer genetischen Ausstattung, denn sie ist ein Bestandteil
der göttlichen Welt. Ebenso sind Sex, Liebe, Partnerschaft,
Gemeinschaft Bestandteile der Heiligen Matrix, wenn sie nicht
durch die Angst verfälscht und zerstört worden sind.
Um überleben zu können, muss die Basis des Urvertrauens
wieder hergestellt werden. Gemeint ist das Vertrauen unter
Menschen, das Vertrauen zwischen Mensch und Tier und das58
Urvertrauen des Menschen in die höheren Welten. Ein Ziel der
Heilungsbiotope ist die Herstellung dieses Urvertrauens. Eine
Schlüsselfrage an alternative und politische Gruppen heißt: Habt
ihr Vertrauen zueinander? Vertrauen ist nicht nur ein seelischer,
sondern vor allem ein politischer Begriff, der revolutionärste
von allen, denn wir müssen das ganze gesellschaftliche System erneuern, um nachhaltiges, strukturelles Vertrauen zu
ermöglichen. Sobald das Einzelwesen wieder eintreten kann in
eine Atmosphäre des Vertrauens, kann es sich öffnen für die
Liebe. Durch diese Öffnung wird die Energie des göttlichen
Urkraftfeldes wiedergefunden, damit beginnt die neue Ära des
freien Menschen.
Der Mensch arbeitet seit einigen Jahrhunderten an einer
Wissenschaft der Materie, aber wir haben noch keine Wissenschaft
der Liebe. Wir gingen von der Annahme aus, dass unsere Welt
durch physikalische Gesetze bestimmt sei. Wir könnten aber auch
von der Annahme ausgehen, dass sie von seelischen Gesetzen
bestimmt ist, die mit der Liebe zu tun haben. Liebe ist der Torweg
zwischen Mensch und Gott, die Verbindung von personaler und
transpersonaler Welt. Im Zustand dieser Verbindung entsteht eine
untergründige Freude und Gewissheit, die das Verhalten lenkt.
Wenn sich dieser Prozess in den kommenden Gemeinschaften
vollzieht, dann entsteht ein kollektives Überlebensfeld, welches
schließlich stärker ist als die Todesfelder der gegenwärtigen Globalisierung. Ab einer bestimmten Reife und Intensität treten diese
Überlebensfelder in eine hohe Resonanz untereinander und mit
den Schwingungen der Heiligen Matrix. Daraus ergibt sich eine
„Trägerwelle”, welche die Parameter der neuen Informationsmatrix
im planetarischen Lebensfeld verbreitet. Wenn irgendwo in
diesem heiligen Netzwerk ein Gebet gesprochen wird, dann wirkt
es überall. Die ganze Biosphäre beginnt zu jubeln, wenn diese
Resonanz erreicht ist.
Jedes wirkliche Heilungsbiotop erzeugt ein Überlebensfeld.
Die zukünftige planetarische Gemeinschaft entwickelt sich aus
dem Netzwerk solcher Überlebensfelder. Die Überlebensfelder
ergeben sich aus einer beständigen Kombination von geistiger
Arbeit, technischer Arbeit, Naturarbeit und Liebesarbeit. Auch59
die Arbeit mit Tieren gehört dazu. In allen Bereichen wirkt
dieselbe universelle Energie, in allen Bereichen können wir die
Lebensströme in Richtung Heilung lenken. Die Projektträger
der einzelnen Bereiche stehen in einer kontinuierlichen Kommunikation untereinander, um aus den verschiedenen Bereichen
ein einheitliches und kohärentes Informationssystem (KIS) aufzubauen.

Aus dem Buch: Terra Nova: Globale Revolution und Heilung der Liebe 

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