Terra Nova

WAR IS OVER – DER KRIEG IST VORBEI

Von Dieter Duhm

Kunst-Collage von Lee von dem Bussche – Texte und Gemälde: Dieter Duhm – Musik: Tiokasin Ghosthorse

Der Himmel wolbt sich übers Land und heilt die Verletzten. Wir haben überlebt. Überall strömen Menschen zusammen. Sie haben einander erkannt und versöhnt. Die Wut der alten Zeit hat sich verwandelt in die Kraft einer großen Zusammengehorigkeit. Die Geschlechter spüren die ursprüngliche Liebe fureinander. Konkurrenz und Eifersucht sind vorbei, sie waren nie im Schöpfungsplan enthalten. Krankheiten heilen jetzt von selbst, weil alle Tore offen sind für den heilenden Weltenstrom. Die Moleküle folgen dem großen Plan. Wir sehen die geistigen Dimensionen eines Universums, welches von innen bis in die außersten Emanationen durchleuchtet ist vom Licht jener ewigen Sonne, die sich seit eh und je in allen Wesen spiegelt. Orchideen blühen, und Vögel singen ihren Jubel in die Welt. Die Tiere kommen zum Menschen und suchen seine Freundschaft. Jetzt sind wir Gärtner der Erde geworden.
Es war ein langer und harter Durchgang. Zehn Geschlechter mussten daran bauen, hundert Führer aus den Fehlern lernen, tausend Schüler neu ihr Inneres bewegen, junge, mutige Gedanken hegen und neu sich einigen auf das Eine, das sie alle, alle immer wollten, denn alle folgen derselben Sehnsucht, die sie von oben auf die Erde brachten. Dies zu finden war die Aufgabe. Dieses Eine, das uns alle verbindet.
Als wir es in den ersten Gemeinschaften gefunden hatten, entstand eine so himmlische Freude, wie sie vielleicht damals vor 2000 Jahren auf dem ersten Pfingstfest in Antiochien gewesen ist. Aber jetzt war es nicht mehr ein einmaliges Ereignis, sondern eine Gewissheit, dass wir hier im globalen Herzen angekommen waren. In vielen menschlichen Gruppen kam eine Freude auf, wie in dem Film über „die lustige Welt der Tiere“. Sie konnten es zunächst gar nicht fassen, dass plötzlich der Regen kommt. Dann fingen sie an zu jubilieren. Auf einmal ging es ganz leicht.


Wir entdeckten, dass die Liebe vollkommen neue Naturgesetze hervorruft. Liebende Kooperation war das Geheimnis, durch das sich alle Verhaltnisse drastisch verändert hatten. Dieses Ereignis hat auch Auswirkungen auf das Verhalten der Tiere. Die Sehnsucht der Lebewesen nacheinander beginnt sich zu erfüllen, die Sehnsucht, dass sich Fremdes wiedererkennt, statt sich ängstlich voreinander zu verbergen, zeigt sich in den Wohngebieten der Menschen. Wilde Tiere siedeln in der Nähe. Es geschehen ungewöhnliche Begegnungen zwischen Mensch und Tier und auch unter den Tieren selbst. Die schöne Prophezeiung von Jesaja scheint in Erfüllung zu gehen.
Die Wirklichkeit wurde ergreifender und wundervoller als die besten Märchen und Legenden. Es geschah, als die Dinge sich bereits apokalyptisch zugespitzt hatten. Was für die einen der große Untergang zu sein schien, entpuppte sich für erkennende Geister als das Geheimnis der Heilung und Neuwerdung.
Es war ein Quantensprung im Bewusstsein, ein Dimensionswechsel im Denken und Erkennen. Als es so weit war, begann eine Entwicklung ohne Ende. Je mehr wir nach unseren höchsten Einsichten lebten, desto mehr wurde uns gegeben. Hier entstand die neue Kraft, die stärker ist als alle Gewalt und die sich von selbst verbreitet, wo emfangsbereite Menschen sind. Hier haben wir begonnen, die Vollmacht wieder anzunehmen, die zu uns kommt, wenn wir das große Eine wiederentdecken und
ganz in uns aufnehmen.

Es hatte ziemlich lang gedauert, denn es war ein schwieriger Sprung von unserem alten Ich zu einem neuen, kommunitaren Ich. Über Jahre und Jahrzehnte stauten sich die Schwierigkeiten und die inneren Hindernisse, die Krankheiten und Konflikte, denn wir hatten noch nicht gelernt, gleichschwingend auf dasselbe Ziel hin zu arbeiten, die Arbeitsbereiche und die Einzellinteressen lagen noch zu weit auseinander, wir lebten noch nicht unter dem gleichen Himmel – bis wir die Sache entdeckt hatten, die uns tatsachlich zusammenfuhrte, erst langsam, dann immer schneller. Bis schließlich alle umgeben waren von der großen Heimat des Lebens, die für diesen Planeten vorgesehen ist. Die Einheit aller Wesen, denn alle sind wir aus demselben Weltenstoff gebaut.

Eine Welt, Eine Sonne, Eine Erde, Eine Botschaft, Ein Campus. Und auf einmal gab es die Drehung in der ganzen Gemeinschaft. Ich möchte sie mit dem Worten von George Ritchie zitieren (aus dem Buch „Rückkehr von morgen“): „Was diese Leute auch sonst gewesen sein mögen, sie erschienen äußerst selbstvergessen – aufgesogen von einem ungeheuren Vorhaben, weit über ihnen selbst…. Ich spürte, dass alle Aktivitaten an diesem machtigen Campus ihre Quelle in Gott hatten.“
Jetzt erlebten wir, was wir vorher schon immer behauptet hatten: Die Welt ist – trotz aller Zerstörungen – eine Liebesaffaire. Feindschaft und Krieg sind im Bauplan der Schöpfung nicht enthalten. Uber dem unendlichen Schmerz existiert das unendliche Licht. Die neuen Lichtgemeinschaften bestehen aus Wahrheit, Vertrauen und Solidarität mit allen Mitgeschopfen.
Unter dem göttlichen Weltenlicht bauen sie ihre neuen Systeme für die Liebe, für die Natur, für die Kinder, für die wirkliche Heimat auf der Erde. Und indem sie dies tun, webt sich im Nervensystem der Erde ein neues Netzwerk, so grenzenlos, als sei es fur immer jenseits aller menschlichen Tragödien; unzahlbar und mannigfaltig lebt es im Herzen aller Dinge, als ware es mit allem eins. (…)

Das ist ein Auszug, lies hier den kompletten Text.


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