„Mit jeder Handlung können wir die Kräfte der Heilung aktivieren.“
Dieter Duhm
Liebes Terra Nova-Netzwerk,
Welche Bedeutung hat das kollektive Trauma – wie sehr sind wir gesteuert von den Erfahrungen unserer Gesellschaft, unserer Vorfahren? Ich habe dazu Kosha Joubert interviewt, die als Geschäftsführerin des Pocket Projekts Experimente und Begegnungen in vielen Kulturen fördert, die kollektives Trauma überwinden wollen. Sie inspirierte mich sehr durch das Bild der Eisplatten: ein kollektives Trauma ist wie eine erstarrte Eisschicht im Körper einer Gesellschaft. Hier gibt es keine Bewegung. Wer daran rührt, erntet Schweigen oder Feindseligkeit. Aus unverarbeiteten Schrecken vergangener Generationen entstehen Schmerzerwartung, Angst und Abwehr. Und es nutzt überhaupt nichts, auf diese Eisschichten einzureden, Argumente zu bringen, Forderungen zu stellen, Vorwürfe zu machen. Die Schichten müssen erst erwärmt werden – durch neue Erfahrungen, Begegnungen, Bewusstmachung – und dem Wissen, dass Vergebung möglich ist. (Lies das ganze Interview hier: Teil 1 und Teil 2.)
Dass wir als Gesellschaft so wenig in der Lage sind, sinnvoll auf die Krisen und Bedrohungen zu reagieren, ist ebenfalls ein Ergebnis von kollektivem Trauma. Die Eisschichten ziehen sich durch uns alle. Und doch machen wir immer wieder Erfahrungen, in denen wir etwas anderes erleben. Plötzliche Begegnungen in Angstfreiheit. Begeisternde Gedanken, denen wir Taten Folgen lassen. Erlebnisse des Vertrauens. Neuen Mut. Wir sind als Menschen nicht ohnmächtig an das alte Angstfeld gebunden. Wir sind Schöpfer – und wenn wir wollen, Schöpfer eines neuen Feldes.
In diesem Punkt ist der Studientext von Dieter Duhm für mich eine echte Orientierung: Er weist in die Freiheit: auf die Möglichkeit, uns von den Schrecken der Vergangenheit zu lösen. Es sind Sätze zur Heilung des kollektiven Traumas ausgewählt. Letztlich ist das heilsamste, was wir tun können, mit aller Kraft und Vertrauen mitzuarbeiten an einer Friedensvision.
Herzlich
Christa
Hier kannst du Editorial und Studientext auch hören: (9:29 min.)
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