Terra Nova

Terra Nova Editorial vom 6.5.25

Liebes Terra Nova Netzwerk,

kürzlich erhielt ich eine wunderbare Nachricht – tatsächlich aus dem Jenseits. Ein sehr guter Freund und weiser Mensch, der schon gestorben ist, sagte zu einer Freundin während einer Meditation: Ein lange vorbereitetes Vorhaben sei gelungen; ein kosmisches Ereignis, das unweigerlich seine wohltuende Wirkung auf der Erde entfalten und Stück für Stück alles zum Besseren wenden werde. Das Einzige, was jetzt noch geschehen könnte, um es zu verlangsamen oder aufzuhalten, seien unsere Negativerwartungen, unser Festhalten an alten Strukturen. Denn wenn wir weiterhin immer mit dem Schlimmsten rechnen, wenn wir alle Ereignisse mit der Kraft unserer Skepsis in Richtung Untergang deuten, kurz: wenn wir gar nicht offen sind für eine neue Richtung, dann könnte es sein, dass wir ihren Lauf blockieren.

Ist das nicht eine geniale Geschichte? Und sie stimmt wirklich – wenn wir es zulassen. Denn die Frage ist jetzt einzig, ob wir daran glauben. Ob wir auch dann noch daran glauben, wenn wir etwa hören, dass Donald Trump Gaza von den Palästinensern befreien will und auf den Trümmern, die Israels Krieg dort erzeugt hat, die Riviera des Nahen Ostens aufbauen möchte – mit Ausschluss der Menschen, die dort lebten, geboren wurden, arbeiteten. 

Bei solchen Nachrichten muss ich mir mit viel Entschlossenheit vor Augen führen, dass Gewalt, Geldgier und Gemeinheit nicht die einzigen und auch nicht die stärksten Kräfte auf der Welt sind. Dass auch noch andere Kräfte am Werk sind. Zum Beispiel Liebe und Vertrauen. Oder der Mut von Menschen wie in Rojava, die jetzt seit zwei Monaten intensiv von der Türkei angegriffen werden und ihre Vision von Frieden und Gerechtigkeit verteidigen. 

Es geschieht gerade so viel Chaos auf der Welt, so viele sich überlappende Krisen, Konflikte, Machtinteressen, Bündnisse und Zerwürfnisse, dass wir unmöglich sagen können, wie die Geschichte ausgeht. Hinter jeden guten Nachricht könnte sich eine Katastrophe verbergen – aber auch umgekehrt: Hinter düsteren Aussichten werden auf einmal Chancen sichtbar. Können wir das irgendwie beeinflussen?

Da möchte ich eines meiner Lieblingszitate von Sabine Lichtenfels erwähnen: „Das entscheidende Ereignis, das auch jetzt in der Lage ist, eine neue Zukunft einzuleiten, ist die Rückkehr zur Gottesgewissheit. Es ist eine absolute Seinsgewissheit und Seinsfreude, die plötzlich erwacht und uns motiviert zu erneuerndem Handeln.“

Mir geht es dabei gar nicht darum, ob man jetzt religiös ist oder nicht. Aber um die Kraft, auch bei allen schlechten Nachrichten das innere Licht am Leuchten zu halten. Und dieses Licht kann durchaus auch einmal zu einem Feuer des Zorns werden, den wir manchmal brauchen, um das zu beschützen, was wir lieben.

Ich habe heute als Studienmaterial zwei meiner Podcast-Gespräche: eines zum Thema „Was ist das Forum?“ mit Barbara Stützel und Ina Meyer-Stoll und eines zum Thema: „Gibt es einen weiblichen Weg zu Gott?“ mit Monika Matthias. Außerdem habe ich verschiedene Einladungen zu uns in den Terra-Nova-Begegnungsraum an der Ostsee für dieses Jahr!

Wie immer wünsche ich gute Inspiration!

Christa

Einladungen und weitere Informationen – bitte auf Weiterlesen klicken

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Sehen ist Lieben. Was ist das Forum?

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Das Forum ist eine Kommunikationsform für Gruppen und Gemeinschaften. Im forum können Themen und Dinge angesprochen und gezeigt werden, die im normalen Alltag meistens unter den Tisch fallen. Das macht es zu einem Werkzeug für Vertrauen, Wahrheit, Transparenz in Gemeinschaften. Wie wichtig das für Gruppen ist, wie ein Forum funktioniert, was man braucht, um Forum zu leiten – darüber spreche ich mit zwei Frauen, die schon lange selbst in Gemeinschaft leben und Forum auch in vielen anderen Gemeinschaften unterrichten: Barbara Stützel aus der ZEGG-Gemeinschaft in Brandenburg und Ina Meyer-Stoll vom Terra Nova Begegnungsraum an der Ostsee.

Beide leiten im Mai 2025 einen Forumskurs in der Gemeinschaft Schloss Glarisegg in der Schweiz – das Gespräch ist also auch eine Einstimmung für Menschen, die sich überlegen, daran teilzunehmen.


„Nimm in deine Arme die verlorene Welt“. Was ist weibliche Spiritualität?

Im dieser Podcastfolge spreche ich mit Monika Matthias, der ehemaligen Pfarrerin der Martha-Gemeinde in Berlin-Kreuzberg, über religiöse Werte, Mitgefühl, Integration – und Weiblichkeit in einer so patriarchalen Einrichtung wie der Kirche.

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Warum geht eine intelligente und selbstbewusste Frau als Pfarrerin in eine so patriarchale Institution wie die Kirche? Und das noch mitten in den sozialen Brennpunkt Berlin-Kreuzberg? Monika Matthias war 34 Jahre lang Pfarrerin der Martha-Gemeinde. Hier finden Jugendliche aller Kulturen einen Treffpunkt, alle Menschen dürfen sich willkommen fühlen. Für mich ist Monika eine ideale Gesprächspartnerin, um zu fragen: Gibt es einen eigens weiblichen Weg zu Gott? Und warum eigentlich wurde das Weibliche in der Kirche so bekämpft?

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