Terra Nova

Standort Liebe

Standort Liebe

Den Stand dort halten
wo er gebraucht wird
für den Frieden

Ein Netz der Liebe knüpfen,
gemeinsam mit denen
die dafür einstehen

Die Gewalt kann dem
nicht mehr stand halten
muss sich dem Leben
ergeben

Nicht mehr standhalten,
aus Schutz und Trotz,
weil es Kämpfer rosten lässt,
die Hingabe nimmt
im Herzen
aufrecht zu gehen

Diese Friedenspoesie empfing C. C. am 07.10.24 in der Ring-der-Kraft-Meditation

Terra Nova Editorial vom 6.10.24

«Trauern ist die angemessene Antwort auf einen Verlust.» Janna Schneewitta

 

Liebes Terra Nova Netzwerk,

Ein Jahr ist es her – wahrscheinlich wissen wir alle, wo wir waren und was wir gerade taten, als wir die Nachricht von den Hamas-Überfällen erhielten. Die Entwicklung seitdem nicht nur im Nahen Osten scheint nur noch eine Richtung zu kennen: Eskalation. Vielleicht haben wir unterschätzt, wie stark das noch wirkt: das Gedankenmuster, man könne durch militärische Stärke, Gewalt und Sieg Frieden oder wenigstens Sicherheit erreichen. Ich bin ratlos und unglaublich traurig. Doch immer noch gibt es Menschen, die nicht aufgeben, die einen Weg suchen, die Gewalt zu beenden. Die vielleicht damit beginnen, gemeinsam zu trauern.

Nonviolence International lädt Menschen weltweit ein, den Jahrestag des 7. Oktober in einer Weise zu begehen, die unser Engagement für Gerechtigkeit und Frieden erneuert. 

„Erinnern wir uns an die Heiligkeit jedes Lebens, gedenken wir derer, die in den Jahrzehnten der Gewalt und Unterdrückung ihr Leben verloren haben, und gedenken wir derer, die heute leiden: derer, die Angehörige verloren haben, die verletzt, entführt oder vertrieben wurden, deren Häuser zerstört wurden und die unter Hunger und Krankheit leiden. Durch unsere Trauer und unser Gedenken erneuern wir unser Versprechen, niemals auf Gerechtigkeit und Frieden zwischen Palästinensern und Israelis zu verzichten.
Wir laden Sie ein, drei Tage lang der Opfer zu gedenken und aktiv zu werden: Tragen Sie in diesen Tagen eine schwarze Schleife oder Armbinde. Wir möchten, dass Menschen auf der ganzen Welt, in unseren Städten und Gemeinden, an ihren Arbeitsplätzen und in Bildungseinrichtungen schwarze Schleifen oder Armbinden tragen, um ein kollektives Bewusstsein der Trauer um die verlorenen Leben zu schaffen. Sie können auch „Jedes Leben ist ein Universum“ auf Ihre Schleifen oder Armbänder schreiben.“

Ich beschäftige mich ebenfalls gerade mit dem Thema Trauern: Was heißt es für eine Kultur, wenn ihre Menschen nicht mehr richtig trauern können?

Dazu will ich euch Janna Schneewitta vorstellen – und ihr Geschenk an die Welt: Sie ist Trauermentorin. Vor allem leitet sie „Trauerfeuer“ – das sind Rituale für gemeinschaftliches Trauern. Sie hat auch für die Tamera-Gemeinschaft im letzten Winter ein Trauerfeuer angeboten.

Janna: „Es gibt keine richtige Art des Trauerns. Manche weinen, andere werden wütend, wieder andere erstarren – unsere Antwort auf einen Verlust kann sehr unterschiedlich sein. Aber immer wirkt es heilend und öffnend, wenn unsere Trauer willkommen ist. Trauern bringt Lebensenergie.“ Sie sagt, dass sie im Laufe der Zeit durch das Trauern eine innere Landkarte, ihr inneres Flusssystem kennengelernt hat. Es hilft ihr, bei den komplexen Geschehnissen der Welt noch mit der Seele dabei zu sein. Wie uns die Natur beim Trauern hilft, was es für die Welt bedeutet, wenn wir wieder trauern lernen, wie ein Trauerfeuer abläuft, das und mehr erzählte mir Janna im Terra-Nova- Podcast.

Hört es in diesem Podcast (30 min):

 

Ende Oktober leitet Janna mit ihrem Team wieder ein Trauerfeuer, für das es noch einige freie Plätze gibt: vom 31 Oktober bis 3. November 2024 in Klingenmühle / Marstetten/  Schweiz. Mehr dazu hier

Mit herzlichem Gruß aus dem Norden!

Christa

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Terra Nova Rundbrief vom 24.9.24

„Gemeinschaft entsteht nicht dadurch, dass sich alle einig sind. Sondern wie wir mit den Unterschieden umgehen.“

Liebes Terra Nova Netzwerk,

als wir mit diesem Netzwerk vor fünf Jahren anfingen, wollten wir die Menschen, die von Tameras Friedensgedanken und Lebensweise inspiriert waren, darin unterstützen, diesen Geist auch im eigenen Umfeld zu leben. Studium und Austausch, Versuch und Irrtum – so stellten wir uns das vor. Das ist ja auch gelungen; so sind wir immer noch stolz auf unsere Plattform und unsere Terra-Nova-Onlinekurse aus Tamera.

Inzwischen lebe ich selbst nicht mehr in Tamera, sondern in Deutschland, betreibe mit meiner kleinen Gemeinschaft den Terra-Nova-Begegnungsraum an der Ostsee. Jetzt kann ich sozusagen selbst erleben und tun, was ich damals anleiten oder organisieren wollte: mich mit anderen so zu verbinden, dass wir die Terra Nova Vision in unserem Leben und Wirken lebendig halten, weiter entwickeln, teilen. 

Zur Terra Nova Vision gehört ja unter anderem Gemeinschaft. Im Moment bin ich glücklich damit, in einer recht kleinen Gruppe mit einer sehr verbindlichen, uns jeden Tag fordernden Aufgabe zu leben: der Gestaltung eines Kraftortes und Gastgeberschaft eines Hotels. Wir haben erfahren, wie sehr wir uns dabei gegenseitig brauchen – das hilft über viele Strukturen, Verletzungen und Rechthabereien hinweg, die man eben auch erlebt, wenn Menschen zusammenkommen. Wir haben erfahren, dass wir uns in schwierigen Situationen aufeinander verlassen und uns gegenseitig helfen können. Das macht Mut.

Wir fünf Gründer(innen) sind schon sehr lange mit dem Thema Gemeinschaftsbildung unterwegs, teilweise seit Jahrzehnten, immer mit den Fragen: Wie entsteht Vertrauen unter Menschen? Wie schaffen wir die Balance zwischen Verbindlichkeit und Freiheit? Wie wirken wir in die Welt?

Gleichzeitig haben wir den Eindruck, die Gemeinschaftsbewegung steckt in einer Krise: Aus Furcht vor Autorität, Anpassungsdruck und Machtgefälle entscheiden sich viele für immer mehr Pluralität, die aber allzu oft in Beliebigkeit führt und einen Verlust von Zusammenhalt. Umgekehrt führt undurchschaute Konformität zu totalitären, letztlich toxischen Systemen. Es ist uns wichtig, dazu neue Erfahrungen zu ermöglichen. Zu diesem Thema habe ich ein sechsminütiges Video besprochen, in dem ich über Gemeinschaft und Konformität spreche. Es entstand für das Transition TV in der Schweiz und den Neue Erde Verlag– Kongress:

Wir möchten mit euch, denen diese Themen auch wichtig sind, darüber tiefer ins Gespräch kommen und Erfahrungen ermöglichen – in unserer Terra Nova Woche vom 20.-27. Oktober.

Wenn ihr euch angesprochen fühlt, kommt bitte, wir freuen uns! Mehr Informationen hier Weiterlesen

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