„In den Herzen wird´s warm. Still schweigt Kummer und Harm.“ Advents-Zauberspruch .
Und: „Wo Bewusstsein ist, kann kein Krieg sein.“ Sabine Lichtenfels
Liebe FreundInnen von Terra Nova,
Ich sitze zwischen sich füllenden Umzugskartons in einer sich leerenden Wohnung – bald ziehen wir an die Ostsee. Hier gibt es mehr Informationen dazu, trage dich vielleicht in den Newsletter ein, wenn du erfahren willst, wie du im nächsten Jahr zu Besuch kommen, bei uns Ferien machen oder mithelfen kannst: www.terranova-begegnungsraum.de
Ich schaffe mir in dieser Adventszeit täglich Momente der Besinnung und Andacht. Mein Herz und Geist geht dann immer sehr schnell nach Gaza. Es ist nicht auszuhalten, was dort geschieht. Immer wieder frage ich mich, ob es irgendetwas gibt, das wir tun können, um das Leid und die entsetzliche Not so vieler Menschen zu beenden. (Es wird dabei immer vom Sterben der Frauen und Kinder gesprochen. Aber auch Männer sterben!) Ehrlich gesagt, war ich noch nie so mutlos. Es sieht so aus, als müssten wir anerkennen, dass wir die Bomben derzeit nicht aufhalten können. All unsere Worte, Gebete, Aufrufe, Demonstrationen und Diskussionen scheinen nichts zu bewirken. Wir sollen trotzdem weitermachen – aber ich glaube, in aller Demut. Ich glaube, nur ein Wunder kann im Moment helfen. Das können wir nicht bewirken, aber wir können uns für das Wunder bereitmachen. im eigenen Inneren, im Denken und Handeln. Das ist für mich Advent.
Auch in den schwierigsten Situationen gibt es Wunder der Menschlichkeit. Ich war vor einigen Tagen als Zuschauerin in einer Fairtalk-Talkshow, wo ich erleben durfte, wie Debatte auch (noch) gehen kann. Die Diskutierenden waren in ihren Meinungen zum Israel-Palästina-Krieg so weit voneinander entfernt wie nur möglich. Ich selbst wurde wütend über einige als „Fakten“ dargestellte, meiner Meinung nach falsche Deutungen. Ich hätte kaum so sachlich, höflich, zuhörend bleiben können wie die Redner. Und sie gingen sogar aufeinander ein, ließen das Gesagte auf sich wirken – und stellten ihre andere Meinung trotzdem klar dazu. Das zumindest können wir tun: Unseren Streit, unsere Wut und Rechthabewillen nicht auch noch dem Krieg hinzufügen. Friede entsteht in den seltensten Fällen, indem einer Recht hat und der andere das zugibt. Friede – zumindest unter Menschen, die sich begegnen können – entsteht durch Raum und Zeit für Kontakt und Einfühlen. Zum Thema Mitgefühl ist der heutige Studientext, ein Gedicht von Thich Nhat Hanh.
Und ich erinnere noch einmal an den Text von Dieter Duhm zum Gaza-Krieg.
Mit herzlichen Friedensgrüßen
Christa