Podcast – geschrieben und gesprochen von Christa „Leila“ Dregger
Was liebst du, wenn du liebst?
Was liebst du, wenn du liebst? Hast du schon einmal darüber nachgedacht? Gemeint ist die innere Berührung beim Anblick eines geliebten Menschen. Du siehst seine Augen, ihren Gang, beobachtest, wie er den Tee kocht oder wie sie zupackt, wenn Hilfe gebraucht wird – und gerätst innerlich ins Schlingern. Es kann auch ein Kind sein, das dein Herz auf einmal ganz tief rührt. Oder eine Blüte im Wind. Oder der Anblick deines Heimatortes, wenn du von einer Reise zurückkehrst.
Was liebst du, wenn du liebst?
Zunächst einmal: Wie schön, sich für diese Wahrnehmung einmal etwas Zeit zu lassen, einmal nichts damit zu tun, sondern dich selbst zu beobachten. Das Herz schwillt an, du möchtest über dich hinaus wachsen und das geliebte Wesen berühren, willst singen oder tanzen oder etwas Verrücktes tun. Manchmal bekommt die Liebe noch mehr Kraft, der Geliebte bekommt so eine Macht über dich, dass du alles tun würdest, um ihn glücklich zu sehen. Und manchmal nervt es dich, dass das geliebte Wesen nicht viel mehr seine wahre Schönheit lebt und ausstrahlt, sondern verbirgt oder leugnet. Du möchtest sie schütteln und rufen: Sei die, die du bist – und lass alles andere weg! Liebe kann uns zu Aktivisten machen – das gehört auch zur Liebe.
Aber zurück: Was liebst du, wenn du liebst?
Mit dieser Frage könnten wir ein ganzes Leben verbringen. Deshalb ist dies nur mein Zwischenergebnis: Wenn ich genau hinschaue auf das, was ich wirklich liebe, dann ist es – durch den jeweiligen Menschen hindurch – etwas Ewiges, etwas sehr Großes. Ich finde es manchmal auch in bestimmten Landschaften, im Blütenmeer im Frühling oder an Seen im Abendlicht. Es scheint tief in unseren Herzen zu leben und darauf warten, geweckt zu werden. Maler haben es gemalt, Musiker Sinfonien darüber komponiert. Manche haben es heilig genannt und Dogmen darüber aufgestellt und Kriege darum geführt.
Es scheint da etwas zu geben, das wir zeitlebens suchen. Es hat keinen Namen. Wir können es nicht mit dem Verstand greifen. Es ist nicht immer angenehm. Es bringt uns durcheinander, lässt uns unsere Pläne vergessen und unsere Identität in Frage stellen. Wir haben versucht, es in feste, überschaubare Definitionen zu sperren – oder ganz loszuwerden. Doch es lässt uns nicht los, denn dafür leben wir.
Stellen wir uns doch nur einmal vor, dass die Liebe die wichtigste Tätigkeit des Menschen ist. Vielleicht sogar unsere eigentliche Aufgabe für unsere Zeit auf der Erde. Stellen wir uns vor, es geht nicht darum, ob wir den ein und einzigen finden, der für uns bestimmt ist, und mit ihm leben. Sondern es geht einzig darum, der Liebe zu folgen, wo immer sie uns trifft, sie zu ergründen und ihr Diener zu werden. Der Jesuitenpater Teilhard de Chardin hat geschrieben: „Mit den Kräften der Liebe suchen die Fragmente der Welt einander, auf dass die Welt sich vollende.“
Das darfst du mehrmals lesen! Die Liebe ist eine Kraft, die durch uns wirkt und uns wieder mit dem Ganzen verbindet, aus dem wir kommen und von dem wir uns getrennt haben. Auf dass die Welt sich vollende.
Ganz ähnlich müssen es unsere Vorfahren empfunden haben. Die Matriarchatsforscherin Heide Göttner-Abendroth sagte: „Frauen und Männer sahen sich als Kinder der Großen Mutter, die alles Leben umfasste und in sich barg. Diese Geborgenheit im Ganzen nannten sie Liebe.“
Weitere Podcasts in dieser Reihe:
Die Logik der Liebe und… Der Himmel auf Erden
Die Logik der Liebe und … Selbstliebe
Die Logik der Liebe und … Nachhaltigkeit
Die Logik der Liebe und … der Frauenpunkt
Empfehlen möchte ich an dieser Stelle auch unseren Onlinekurs: „Heilung der Liebe“ – mit Sabine Lichtenfels und anderen Teammitgliedern der Liebesschule aus Tamera. 6 Module mit Videos, Interviews, Meditationen und künstlerischen Beiträgen. Du kannst jederzeit einsteigen und den Kurs im eigenen Tempo absolvieren. Ab September gibt es wieder regelmäßige Live-Webinare für alle Kursteilnehmer*innen: https://terra-nova.earth/heilungderliebe
Und dann das noch: „Mein Vorschläg iben wür ös und machen Zuckungspläne.“ Akustischer Live-Eindruck aus unserem Tonstudio.
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