Terra Nova

Terra Nova Editorial vom 22.12.2022

„Gut möglich wäre, dass wir jetzt besser den Sinn hinter bestimmten Ereignissen erkennen können oder Verbindungen und Zusammenhänge sehen,
für die wir bisher blind waren.“
Alexandra Klinghammer, Astrologin

Liebes Terra Nova-Netzwerk,

Zur Wintersonnenwende wünschen wir dir eine Zeit tiefer Besinnung, Einkehr, Einsicht. Nimm dir doch – wie wir – die Zeit, all das zu fühlen und wahrzunehmen, was im Alltag des Jahres so oft zu kurz kommt. All die Gedanken, Gefühle, tieferen Überlegungen und Fragen dürfen jetzt reifen und betrachtet werden, bevor es wieder ins neue Tun geht. Diese Zeit – Weihnachten, zwischen den Jahren, die Raunächte – ist genau dafür gedacht, innezuhalten. Lasst sie uns nutzen wie einen Retentionsraum der Seele.

In dieser Zeit kann es uns gelingen, „Situationen plötzlich aus einer anderen, übergeordneten Perspektive zu betrachten“, so die Einschätzung der Astrologin Alexandra Klinghammer. „Oder es fällt uns eine Lösung praktisch vor die Füsse, an die wir im Traum nicht gedacht hätten. Gut möglich auch, dass wir jetzt besser den Sinn hinter bestimmten Ereignissen erkennen können oder Verbindungen und Zusammenhänge sehen, für die wir bisher blind waren.“
Sinn – Erkenntnis – Geist – das wünsche ich uns. Und auch allen Entscheidungsträgern dieser Zeit.

Übrigens: Das Wort Retentionsraum kommt von der Wasserretentionslandschaft, die hier in Tamera geschaffen wurde. Die dem Regenwasser Zeit geben soll, sich zu entfalten, innezuhalten, in die Tiefe zu sinken – statt gleich abzurauschen.

Bis jetzt ist es einer der regenreichsten Winter in Portugal der letzten Jahre, die Natur atmet auf. Noch füllen sich die Seen (Retentionsräume) allerdings kaum. Das liegt zum Teil an den trockenen Jahren, die hinter uns liegen und die Seen richtig schrumpfen ließen – und zum Teil an den vielen Maßnahmen zur Wasserretention, die in Tamera und seiner Nachbarschaft bereits erfolgreich geschaffen wurden: Swales (Wasserauffanggräben), Terrassen und vor allem Aufforstungen sorgen dafür, dass das erste Regenwasser dort, wo es fällt, in den durstigen Boden einsickert. Also schon bevor es die Seen erreicht. Genau das ist aber auch erwünscht: Das Wasser erfrischt und nährt dann die Pflanzen und die ganze Landschaft. Genau wenn dies nicht geschieht, wenn Regenwasser ungehindert abfließt, wird kostbarer Mutterboden vom Land gerissen, entstehen all die Erosionsschäden, die die Bodenfruchtbarkeit zerstören. Das geschieht nicht nur in Südeuropa, wie wir in den letzten trockenen Jahren gesehen haben, sondern auch weiter nördlich.

Retentionsräume für die Seele und das Wasser – das bringt mich auf den Studientext der Woche, ein Auszug aus dem Text „Wir haben mit dem Eros dasselbe gemacht wie mit den Flüssen“ von Dieter Duhm.

Ich wünsche dir ein schönes Weihnachtsfest!

Christa

In diesem Podcast kannst du das Editorial und den Studientext auch hören.


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