„Ein großer Teil der Bevölkerung würde auf die Frage: “Wollen Sie Krieg oder Frieden?” antworten: „Wir wollen Frieden, aber was können wir allein schon tun?“
Wenn man alle diese Menschen zusammenführen könnte, so könnte dies einen entscheidenden Drehpunkt in der Friedensarbeit ergeben. Um es etwas paradox zu sagen: Ohnmacht ist eine der gewaltigsten latenten Machtpotentiale.“
Sabine Lichtenfels

Liebes Terra Nova-Netzwerk,

Ich möchte euch dieses Mal als Studientext ein Manifest von zwei Achtzigjährigen ans Herz legen – ein Friedensmanifest von Kriegskindern des Zweiten Weltkriegs. Als Kriegskind werden in Deutschland erwachsene Personen bezeichnet, deren Kindheit durch den Zweiten Weltkrieg und die damit verbundenen traumatisierenden Erlebnisse geprägt wurden. Sie können sich an die Situation erinnern, im und nach einem Krieg aufgewachsen zu sein – an die Not, die Angst – und die tief verstörten Erwachsenen, die ihnen sagten: Ihr habt es doch noch gut. Ihr seid noch zu klein, um wirklich unter Krieg zu leiden.
Diese Behauptungen – es doch doch noch gut zu haben – und das Fehlen von feinfühligen, vertrauensfördernden Erwachsenen führten dazu, dass die Kriegskinder ihr eigenes Leid, ihre Ängste, ihre irrationalen Verhaltensweisen nicht einordnen konnten. Dass sie die Schuld dafür bei sich selbst suchten, verstummten, sich versteckten, nicht über ihre Not sprechen konnten. Erst seit wenigen Jahren erkennen die Kriegsenkel – also die Kinder derer, die damals Kinder waren – wie das Kriegs-Trauma über Generationen weitergegeben wird – unbewusst, schweigsam, sich sogar noch verstärkend – bis eine Generation sich die Wurzeln bewusst macht und wirklich für Frieden einsetzt.

Diese beiden Achtzigjährigen möchten, dass sich ihre eigene Not nicht wiederholt. Sie wollen dazu beitragen, dass der Krieg in der Ukraine und an allen Orten endlich beendet wird.

Diesem Anliegen schließe ich mich an. Es gibt keinen menschlichen Grund, Krieg zu führen.

Herzlich

Christa

Einladungen und Empfehlungen (auf weiterlesen klicken)