„Es gibt im Universum eine allwaltende Kraft. Mit allen deinen Handlungen, Worten und Gedanken kannst du den Eintritt dieser Kraft erleichtern oder behindern.“
Dieter Duhm
Liebe Freundinnen und Freunde von Terra Nova,
ich hatte vor einigen Tagen einen Traum: Ich war auf einem Treffen von Rittern und Knappen (irgendwie waren im Traum auch die Frauen Ritter und Knappen). Die Ritter zeichneten sich dadurch aus, dass sie Verantwortung für die Situation trugen, egal wie es ihnen gerade ging. Sie wussten um ihre Kraft und was sie zu tun hatten: Sie schützten mit ihrer Autorität den Raum vor Angriffen, Negativität und ungebührlichem Verhalten. Auch sie kannten noch Ängste und Minderwertigkeiten, ließen sich aber nicht davon abhalten oder steuern.
Die Knappen dienten, trugen aber keine Verantwortung. Sie verhielten sich so konstruktiv wie möglich, ohne selbst die Kraft zu übernehmen, eine Situation zu verändern, denn sie gaben ihren Ängsten und Ohnmachtsgefühlen noch die Macht über sich. Irgendwann aber wird der Knappe zum Ritter, indem er die Entscheidung traf, für das einzustehen, was er liebt. Dabei kann es Unsicherheiten und auch Fehler geben, für die er einstehen muss. Der größte Fehler wäre allerdings, diese Entscheidung niemals zu treffen. Denn wer sich dauerhaft nicht für die eigene Kraft entscheidet, entscheidet sich auch gegen das Wir, gegen das, was wir gemeinsam aufbauen und schützen wollen, und gegen die Liebe.
Mittelalterliche Bilder? Mag sein. Aber für die transformatorischen Krisen, auf die wir zugehen, brauchen wir möglichst viele Menschen, die sich für ihre Ritterschaft, für die Kraft entscheiden. Sie geben Orientierung, um sie scharen sich andere, sie prägen das Feld und schützen es. Ich finde es konstruktiv, wenn wir in einer kritischen Situation unsere Realität kennen. Wenn du also selbst noch nicht bereit bist, ein „Ritter“ zu sein, dann sei Knappe: bemühe dich nach Kräften, Menschen, die diese Kraft und positive Autorität besitzen, zu unterstützen, folge ihnen, lerne von ihnen, aber mache aus ihnen keine Ausnahmen -sondern bereite dich ernsthaft darauf vor, selbst deine Kraft anzunehmen.
Zum Thema Kraft und Selbst-Autorität möchte ich dir diese Woche einen weiteren Denker vorstellen, der mich sehr berührt: Prentice Mulford war ein amerikanischer Abenteurer und Goldgräber des 19. Jahrhunderts, der in seinem Leben kaum etwas ausgelassen hat. Er entwickelte aus seinen Einsichten eine tiefe Philosophie, die er teilweise in humorvollen Zeitungsartikeln veröffentlichte. Er folgte konsequent dem Gedanken, dass wir mit unseren Gedanken und unserer Haltung die Wirklichkeit gestalten. Lies diese Sätze ruhig wie eine spirituelle Anleitung, mit denen du eine Weile unterwegs sein kannst.
Ganz herzlich
Christa