Terra Nova

Terra Nova Editorial vom 20.6.: Mittsommervollmondnachtsonnenwende

„Die Welt braucht unsere Liebe – mehr als unser Funktionieren.“ (…sagt meine Quelle.)

Liebe Terra Novas,

In meiner (neuen) Heimat an der Ostsee wird es dieser Tage fast nicht mehr dunkel. Wenn der Mond untergegangen ist, gibt es am Horizont schon wieder einen Streifen, der den werdenden Tag ankündigt… es ist wunderbar, den Rhythmus der Natur so zu erleben. Ich wünsche euch allen schöne Mittsommer-Vollmondtage!Ich will noch eine andere Erfahrung mit euch teilen: Wenn ich sehr viel zu tun habe, schalte ich manchmal in einen anderen Modus um. Dann blende ich alles andere aus, fokussiere mich auf meine Arbeit und schaffe alles sehr gut und hochkonzentriert. Ein äußerst funktionaler Modus also, der auch Spaß macht – aber keinen Platz für Ruhe, Anteilnahme und Achtsamkeit lässt. Auch das Mitternachtslicht hat es dann schwer, mich zu erreichen. Stillere, bedächtigere oder fürsorgliche Impulse gehen dann an mir vorbei. Ich nehme an, solche Zustände kennen die meisten von euch auch.

Mich erinnert das an den Machtwechsel bei den amerikanischen Ureinwohnern: Bevor die Europäer eintrafen, hatten sie eine Friedens- und eine Kriegsregierung. Die Friedensregierung bestand vor allem aus erfahrenen Männern und Frauen, aber auch jeder andere hatte eine Stimme, und es wurde viel geredet und ausgiebig zugehört, bevor eine gemeinsame Entscheidung getroffen wurde. Wenn der Stamm aber angegriffen wurde, kam die Kriegsregierung an die Macht – das waren vor allem jüngere Männer und eine straffe Hierarchie mit schnellen Entscheidungen. Das war sicher sinnvoll im Kriegszustand – wichtig war nur, dass nach der Attacke „das Kriegsbeil wieder begraben“ wurde – also die Friedensregierung wieder in Kraft trat. Doch die Europäer hörten nicht auf, die First Nation anzugreifen – und so trat die Friedensregierung nie mehr in Kraft. Das trug bei zur Zerstörung der Stammeskulturen.

Mit anderen Worten: Es ist in Ordnung, bei starken Anforderungen einmal alles andere als das Ziel auszublenden – aber es darf nicht zu unserem Normalzustand werden – wir dürfen unseren inneren Frieden nicht aufgeben. Die Welt braucht unsere Liebe – mehr als unser Funktionieren.

Deshalb möchte ich weiterhin dazu aufrufen, Friedenstüchtigkeit zu üben statt Kriegstüchtigkeit.

Ich lege euch heute zwei ganz unterschiedliche Texte ans Herz: Das eine ist ein neuer Text von Charles Eisenstein: Wie die Wunde von Gaza heilen kann. Der Text hat mich berührt, so habe ich ihn übersetzt und veröffentlicht. Ich finde es wichtig, nicht lockerzulassen in unseren Bemühungen, uns Wege zu Frieden und Heilung vorzustellen. Und da ist Charles ein sehr berührender Denker.

Das andere ist eine Liebeserklärung an einen Hund – der Bericht wurde dem Hundesanktuarium von Tamera zugesandt und hat mich einfach gefreut.

Mit herzlichem Gruß aus dem Norden!

Christa

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