Von Dieter Duhm
„We are born to win.“
Dezember 2019
Ich nahm den von Extinction Rebellion im November ausgerufenen
Hungerstreik zum Anlass, einige Gedanken aufzuschreiben, die wir
brauchen, um durchzukommen. Zunächst einmal ein großer Dank an
alle, die heute für das Leben, für Klimaschutz, für Natur, soziale Gerechtigkeit
und Systemwechsel auf den Straßen sind, und ein großer Dank für die
Aktivisten in aller Welt, die – oft unter Einsatz ihres Lebens – gegen das Unrecht
aufstehen und Hilfe leisten, wo es sonst keine Hilfe mehr gibt. Ich denke
dabei auch an Rojava und alle Kriegsgebiete der Erde, in denen eine neue
Welt geboren werden will. Ich denke auch an die menschlichen Dramen, die
sich in unseren eigenen Reihen und bei vielen anderen Freunden zugetragen
haben. Die Welt befindet sich in einem Chaos, aus dem eine neue Ordnung hervorgehen will.
Ich bin Mitgründer des Projekts Tamera in Portugal, früherer Aktivist in der deutschen Studentenbewegung
und seitdem mit der Frage einer neuen, humanen Gesamtkultur beschäftigt: Wie
können Menschen außerhalb aller Ideologien und Religionen in Wahrheit, Liebe und Solidarität
zusammenleben? Nach 50 aktiven Jahren in politischen Gruppen und Gemeinschaften (ich bin
heute 77 Jahre alt) habe ich einige Dinge gelernt, die ich mitteilen möchte, damit die verschiedenen
Bewegungen ihr gemeinsames Ziel finden und nicht immer wieder an den äußeren Mächten
und an den inneren menschlichen Konflikten und Fraktionskämpfen zusammenbrechen. Dazu drei
Vorbemerkungen, die auf realen Erfahrungen beruhen:
Die erste: Ja, es gibt ein gemeinsames Ziel, es ist eingebaut in die Natur des Menschen und in
die innere Zielgestalt allen Lebens. Es wurde uns im Laufe einer mehrtausendjährigen Kriegsgeschichte
entrissen – heute müssen wir es auf neuer Ebene wiederfinden. (…)