Terra Nova

Editorial Terra Nova 7. Oktober 2021

Liebe Freunde und Freundinnen,

Ist die alte Matrix tatsächlich dabei zusammenzubrechen? Vieles deutet darauf hin. Die Welt verändert sich rapide, das alte System arbeitet noch mit Volldruck, aber im Hintergrund wird es fragiler. Sind wir bereit für die große Transition? Haben wir Vorstellungen, was sie von uns verlangt – vom Wandel der Lebensgewohnheiten, von anderen ökologischen, sozialen, ökonomischen Bedingungen? Inwieweit sind wir schon bereit, auch die inneren Strukturen loszulassen, die uns das alte System diktiert hat – angstgesteuerte Mechanismen aus Schutz, Trennung und Konkurrenz – und sie zu ersetzen durch Vertrauen?
Seit anderthalb Jahren bin ich zusammen mit anderen dabei, das Terra-Nova-Netzwerk aufzubauen, das Menschen und Gruppen Orientierungen für diese Zeit des Wandels zu geben. Es haben sich in verschiedenen Regionen Studiengruppen gebildet, die in unterschiedlicher Intensität zusammenkommen und sich mit den Inhalten selbstverantwortlich beschäftigen. Viele haben sich auch unter Lockdown-Bedingungen kreativ getroffen, sich tiefer kennengelernt, gegenseitig unterstützt, Freundschaften gebildet, Gemeinschaftspläne geschmiedet – und meistens früher oder später die zwischenmenschlichen Dynamiken erfahren, die viele Gruppen wieder auseinandertreiben. An diesem Punkt reicht das gemeinsame Studium nicht mehr aus, zumal die menschlichen Konflikte es in vielen Fällen schwierig machen, sich überhaupt noch auf Texte und Inhalte zu konzentrieren. Viele Gruppen lösen sich an dieser Stelle auf. Andere machen weiter und versuchen, diese Ebene irgendwie zu umschiffen. Es scheint aber, dass ausgerchnet diese zwischenmenschliche Ebene der Kernstoff ist, mit dem wir es zu tun haben, wenn wir eine andere Kultur aufbauen wollen. Wirklich damit zu arbeiten, braucht eine große Entscheidung für mehr Einsatz, Wissen, Willen für Innenarbeit, als sich die meisten vorstellen können.
Ich habe weder ein fertiges Konzept noch einen „Werkzeugkoffer“ für Menschen und Gruppen, die diese Entscheidung aus verschiedenen Gründen noch nicht treffen können. Ich kann mir aber eine Arbeitsteilung vorstellen zwischen Menschen, die diese intensive Innenarbeit wirklich durchlaufen – und Menschen und Gruppen, die in anderen Bereichen der Welt ihren Einsatz leisten.

Ich lade zum ersten November-Wochenende auf den Phoenixberg ein, es ist ein Wochenende mit dem Thema: Eine humane Zukunft entsteht aus Vertrauen. Es ist gedacht als kokreatives Vernetzungstreffen der Studiengruppen und Interessierter an Austausch, Studium und Gemeinschaftsbildung, geleitet von mir zusammen mit einer Assistenz. An diesem Wochenende möchten wir gemeinsam schauen, wo wir als Netzwerk stehen und wie es weiter gehen könnte. Bitte melde dich im Laufe der Woche dazu an, wenn du dabei sein möchtest. Mehr Informationen hier: https://terra-nova.earth/events/eine-humane-zukunft-entsteht-durch-vertrauen-2/

Als Studientext habe ich noch einmal einen Text von Dieter Duhm gewählt, wo er seine Vision von einer neuen Kultur beschreibt – ein Grundlagenpapier für unser Treffen.

Sei herzlich willkommen.
Christa Leila


Aktuelle Beiträge im Online-Magazin terra-nova.earth


Was kommt nach dem Zusammenbruch der großen Systeme?

Von Dieter Duhm

Das System scheint sich nicht mehr halten zu können. Was wird jetzt folgen? In äußerster Verkürzung können wir Folgendes sagen: An die Stelle der alten Megasysteme treten dezentrale, kleine, weitgehend autarke Systeme für die Grundversorgung des Menschen mit materiellen Gütern (Wasser, Nahrung, Energie) sowie für die Versorgung mit Kultur, Geist und Eros. Diese Bewegung führt zu einer allmählichen Auflösung der Nationalstaaten. An ihre Stelle tritt ein planetarisches Bürgertum. Der Heimatort des Menschen bezieht sich nicht mehr auf seine Herkunft, sondern auf seine Stellung und Mitarbeit im großen Plan. In allen Kontinenten bilden sich neue internationale Gruppen für den Aufbau von Terra Nova. Junge Menschen finden ihren Ort dort, wo sie mit ihren Kräften am besten mithelfen können. Die neuen Siedlungen sind untereinander organisch verbunden durch technologische, politische und spirituelle Kommunikationssysteme, sie bilden zusammen eine Grundstruktur der neuen Weltgesellschaft. Das kommende Zeitalter bildet sich aus einem Netzwerk solcher autonomer Zentren. Sie haben die Aufgabe, für die neue Kulturbildung ein neues morphogenetisches Feld aufzubauen. Um dies zu ermöglichen, arbeiten sie gemeinsam an einem Netzwerk globaler Kommunikation und Information, in welchem die neuen Erfahrungen an alle Teilnehmer weitergegeben werden.

Auf diesem Wege entsteht die morphogenetische Feldbildung als historischer Prozess einer immer dichter werdenden Information. Es ist die Information von Terra Nova. Die neue planetarische Gemeinschaft wird sich rapide ausbreiten, sobald die ersten funktionierenden Modelle existieren. Der Aufbau von Heilungsbiotopen, Modelluniversitäten, regionalen Zentren, neuen Siedlungsmodellen mit Wasser- Retentionslandschaften, von ökologischen Stadtteilen und futurologischen Wüstenstädten, globalen Kommunikationsformen und Netzwerken neuer Art – das sind Dinge, die wir wahrscheinlich schon in den nächsten zwei bis drei Jahrzehnten weltweit erleben werden. Die Welt geht schwanger mit dem großen Plan von Terra Nova. Sobald dieser Plan irgendwo abgerufen und umgesetzt wird,
entsteht auf der Erde eine „Holowelle” für die Verwirklichung dieses Plans. Überall auf der Erde – von den Anastasia-Gruppen in Russland über die Menschenrechtsgruppen in Europa bis zu den Friedensdörfern in Kolumbien – werden neue Zentren entstehen, die sich unter dem Dach der neuen Erde miteinander verbunden wissen.
Wenn sich das Modell durchsetzt, werden auf der Erde viele Tausende dieser neuen Lebenszellen entstehen, denn fast jeder Boden kann in fruchtbare Erde umgewandelt werden und den Menschen genügend Nahrung geben. Die Information der vollkommenen Heilbarkeit von Mensch und Natur wird mit hoher Macht über die Erde gehen und neue Initialfunken setzen im Bewusstseinskörper der Menschheit. Wenn die getrennten Elemente der großen Lebensfamilie wieder zusammenfinden, wenn die neuen Gruppen der Welt ihr Netzwerk ausgebreitet haben, wenn die Liebe wieder einziehen kann in die Herzen der jungen Revolutionäre, dann wird die globale Kettenreaktion nicht mehr zu stoppen sein.
Die imperialistische Epoche hat fünftausend Jahre gedauert. Jetzt zerbricht sie, weil sie nicht übereinstimmt mit den Grundordnungen des Lebens und der Erde. Je tiefer eine neue Menschheit diese Grundordnungen anerkennt, desto tiefer wird das Trauma überwunden werden, welches eine furchtbare historische Sackgasse in das globale Herz der Menschheit eingepflanzt hatte. Der Vorgang einer grundlegenden Metanoia (geistige Umwandlung) vollzieht sich weltweit, er bildet den geistigen Ziel-Hintergrund der derzeitigen globalen Transformation. Es ist eine „Anderswerdung” des Menschen, eine anthropologische Revolution.

Aus dem Buch „Terra Nova – globale Revolution und Heilung der Liebe“ von Dieter Duhm


 
Veranstaltungen – siehe auch hier 

 

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