„Es gehört zur Grundausbildung in der Friedenarbeit,
sich klar darüber zu werden, was es heißt,
ohne Anhaftung zu leben.“
Sabine Lichtenfels

Liebes Terra Nova-Netzwerk,

Vor einigen Jahren gingen wir als eine große Gruppe aus Tamera auf eine Pilgerschaft im Namen von Grace, angeführt von Sabine Lichtenfels. Auch damals drohte Krieg. Wir hatten uns bewusst gemacht, dass es keinen Krieg im außen gibt, wenn wir ihn im Innern beenden. Pilgern – schweigend, betend, meditierend – ist eine sehr alte Form, um Zeuge zu werden: für die Situation einer Landschaft, eines Landes, seiner Menschen und seiner Natur – und Zeuge unseres Inneren: auf wie vielen Ebenen wir immer wieder innerlich Krieg erzeugen. All diese „normalen“ Angewohnheiten – also Rechthabenwollen, Verlassensangst, Misstrauen, Verstellung, Geltungssucht, Ehrgeiz, Schuldgefühle – nannten wir Anhaftung. Anhaftungen an eine Gesellschaft, unter der so viele Wesen leiden. Und Zeugenschaft – das wachsende Bewusstsein darüber – empfanden wir bereits als ersten Schritt zur Heilung, zum Frieden. Wir mündeten schließlich in Israel  / Palästina in einer internationalen Friedensaktion – in Kontakt mit Menschen aller Seiten. Nicht um unsere Weltanschauung kundzutun, sondern um offenen Herzens zuzuhören, mitzufühlen, unsere Verantwortung zu erkennen und für Frieden, Versöhnung und Perspektiven da zu sein.

Vieles Gutes entstand in diesen Monaten, Verbindungen und Erkenntnisse, die bis heute Bestand haben. Und doch ist Krieg – schon wieder, immer noch. Was können wir tun? In mir entsteht eine große Sehnsucht, aufzubrechen und immer weiterzugehen – wie Peace Pilgrim – bis Frieden eingezogen ist. Aber möglicherweise haben wir andere Aufgaben, überall dort, wo wir sind. Ich lade dich ein, diese Aufgaben im Namen von Grace zu tun.

Als Studientext eine Einstimmung zur Grace-Pilgerschaft von Sabine Lichtenfels – außerdem möchte ich vier Sätze von White Eagle von den Hopi mit dir teilen, angesichts dieser herausfordernden Zeit:

Das ist alles, was Ihr jetzt tun könnt:
– Gelassenheit im Sturm
– Ruhe bewahren, täglich beten
– Macht es Euch zur Gewohnheit, jeden Tag dem Heiligen zu begegnen.
– Zeigt Widerstand durch Kunst, Freude, Vertrauen und Liebe.

Ich wünsche dir gute Inspiration!

Herzlich

Christa

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