Terra Nova

Terra Nova Editorial vom 4. April 2024

Liebe Freundinnen und Freunde,

heute beginnt, was ich euch vor zwei Wochen angekündigt habe: Die Journalisten- und Künstlerinnengruppe, die sich vor einem Jahr in Tamera kennenlernte, wird ab jetzt diesen Aussand füllen. Wir wollen terra-nova.earth nutzen, um uns über Frieden zu verständigen und im Dialog zu sein und zu bleiben, auch wenn wir unterschiedlicher Meinung sind – alles im Geist von Terra Nova und Tamera. Das Anschreiben wird reihum gehen und stammt heute von Benjamin Dzialowski. Durch seine Arbeit beim ZDF hat er einen tiefen Einblick in das Medien- und Informationsgeschehen – und hat sich entschlossen, für Frieden und Versöhnung einzutreten. Ich finde es mutig, wie er sich im Dschungel der Meinungen seinen Stand erarbeitet.

Ich freue mich über diese Gemeinschaftsarbeit sehr!

Alles Liebe!

Christa


„Gestern war ich klug und wollte die Welt retten. Heute bin ich weise und möchte mich verändern.“ Rumi , Dichter und Mystiker (1207-1273)

Liebes Terra-Nova-Netzwerk,

Über Auferstehung hab ich diese Tage viel nachgedacht. Die Osterfeiern sind vorüber und für mich bleibt die Frage: wer steht eigentlich auf? Sicher, Christen feiern die Auferstehung von Jesus, aber ist es nicht ein schöner Gedanke, dass Mensch-Sein bedeutet, selber aufzu-(er)stehen?

Die Arbeit für Terra Nova bedeutet für mich genau das. Künstlerinnen und Journalisten, Menschen aus ganz unterschiedlichen Bereichen, mit ganz unterschiedlicher Herkunft und – heute sagt man – auch aus ganz unterschiedlichen Lagern einer Gesellschaft, die häufig als gepalten bezeichnet wird; bei Terra Nova haben wir uns aufgemacht, uns wieder zu begegnen. Dabei treffen sich auch Menschen aus den Medien, aus den beiden großen Gruppen der sogenannten Öffentlich-Rechtlichen und der Medien, die sich auch deswegen gegründet haben, weil in der Corona-Zeit so viele Menschen nicht mehr gehört, an den Rand gedrängt wurden. Die Wunden aus diesen Zeit sind bei vielen Menschen noch sehr tief. Umso wichtiger ist es, wieder auf einander zuzugehen, zuzuhören, sich voneinander zu erzählen.  Wenn sich Systeme begegnen, gibt es oft Kriege, begegnen sich Menschen, kann Frieden, sogar Liebe entstehen. Das erleben wir bei Terra Nova.

Und ja, das Auf-(er)stehen ist nicht immer leicht. Auch wir merken, dass wir schon sozialisiert sind in Systemen, eingerichtet in unseren Denkmustern. Deshalb habe ich die Worte von Rumi an den Anfang dieses Textes gestellt. Die Welt retten beginnt mit der Veränderung in uns selbst. Zu erkennen, wie wir geworden sind, wer wir sind und wenn nötig auch auszustehen und zu sagen, ich habe mich geirrt.

In meiner Arbeit für das heute journal vom ZDF haben wir in den vergangenen Tage Armin Laschet interviewt, ehemaliger Kanzlerkandidat und Ministerpräsident von NRW. Das Thema: Was lernen wir aus der Corona-Zeit, welche Fehler hat auch die Politik gemacht? Ich weiß sehr wohl, es wird manchen provozieren, das hier zu lesen, manches davon ist auch weiter trennend und verletzend, und wir sind uns in der Gruppe auch nicht einig in der Bewertung dessen, was Herr Laschet da sagt. 

Aber geht es nicht genau darum, einander langsam wieder zuzuhören? Ich möchte euch bitten, diesem Gespräch eine Chance zu geben. Die verbindenden Töne wahrzunehmen und das Trennende langsam, Schritt für Schritt wieder zu überwinden.

Hier kann der Beitrag angeschaut werden: “Muss alles offenlegen“ – ZDFmediathek

Ich finde: So könnte Frieden gelingen. Schritt für Schritt. Stehen wir auf!

Benjamin Dzialowski, Terra Nova

Ben

P.S.: Schickt diesen Text gerne weiter. Und sehr gerne sind wir von Terra Nova auch zum Gespräch darüber bereit.

 

Einladungen, Empfehlungen und Beiträge aus dem Terra Nova Netzwerk: (bitte auf weiterlesen klicken)

 

  • Auf der Terra-Nova-Plattform findet ihr regelmäßig aktuelle Beiträge Texte und die Möglichkeit zum vertieften Studium, Austausch und Kennenlernen. Registriert euch dafür kostenlos – und beschenkt uns gern mit einemfinanziellen Beitrag. Schickt mir oder postet auf der Plattform (unter mitmachen ) eure Texte, Gedanken, Veranstaltungen, Video-Empfehlungen oder weitere Anregungen. In der Karte haben sich bereits viele Menschen und Gemeinschaften eingetragen. Auch du kannst dich dort eintragen und Menschen aus deiner Region finden, um dich mit ihnen zu vernetzen.

 

 

Gut Nisdorf
  • Neues vom Terra Nova Begegnungsraum an der Ostsee:
    Vom 28.-31. März haben wir Freunde und Darlehensgeber eingeladen, um mit ihnen Ostern und unsere Eröffnung zu feiern. Mit rund 40 Menschen haben wir es uns gut gehen lassen, hatten tiefe Gespräche und Begegnungen, Ausflüge und Spaziergänge sowie eine Willkommensparty. Es war auch eine Generalprobe vor der Hoteleröffnung direkt danach, am 1. April. (Kein Scherz: Seit 3 Tagen haben wir „echte“ Hotelgäste.) Findet hier mehr Informationen – ihr könnt euch dort auch zu einem Rundbrief eintragen und findet unsere nächsten Termine.
    Unser erstes Seminar ist vom 9.-12. Mai: „Wachsen in das eigene Potenzial – Integrale Strukturaufstellungen“ mit Ina und Achim. Die beiden haben die Ausbildung bei Rolf und Vera Lutterbeck abgeschlossen; und diese Aufstellungen sind für uns ein wichtiges Werkzeug geworden, um emotionale Überreaktionen, Verstrickungen, Projektionen zu erkennen und aufzulösen. Wir nutzen es sowohl für persönliche, als auch für alle systemische Fragen – zum Beispiel: In welchem sozialen Umfeld leben wir? Wie soll ich mich entscheiden? Gibt es noch alte Konflikte in mir? Im Unterschied zur Familienaufstellung muss man bei der integralen Strukturaufstellung nicht alle Konflikte und Felder benennen und erklären und kann sie trotzdem oft energetisch auflösen – es kommt uns manchmal vor wie Magie. Es wird ein Seminar mit Ferienflair. Findet mehr Informationen hier. 
  • Weitere Beiträge aus unserer Medienkooperation #wasserpezial: 

    Podcast: Christa Dregger: Wasser Quelle des Lebens und nicht des Profits (Radio München)Video: Elisa Gratias im Gespräch mit Silvano Rizzi (Manova)

    Video: The Great WeSet: Walter van Rossum im Gespräch mit Christa Dregger, Matthias Mend und Werner Rügemer (Manova)

 

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