Terra Nova

Was liebst du am Malen?

Eindrücke von der Kunstzeit in Tamera.
Von Lee von dem Bussche

Beim Malen komme ich manchmal in einen Raum der Öffnung. Ich trete dann aus der gewohnten Identifikation mit mir selbst aus und zerfließe im Weltenraum. Die Farben, Linien und Kompositionen der Natur  beginnen sich zu offenbaren. In den intensiven Malzeiten erscheinen nach einigen Tagen Farben und Formen als unglaublich sinnliche Erscheinungen – Auch in den Träumen. Der Raum der Definitionen im herkömmlichen Sinne schwindet. 

Manuel Richter
„Ein junger Mann, der sonst nichts mit Malerei zu tun hatte, malt plötzlich einen Baum mit voller pinker Krone: „Ich habe das geträumt“. Aus dem Inneren kommen die Bilder, etwas in der Seele wird angereichert – durch das Licht, die Farben der Welt, durch Inspirationen aus gemeinsamen geistigen Räumen. „Neben dem Grün gehört ein zartes Violett“ – Intimität entsteht auf dem Bild durch Farbkompositionen, die in der Natur scheinbar nicht da sind, die aber mit anderem Blick entdeckt werden können und unser Herz erfreuen und lebendig sind .Nichts ist wie uns erscheint mit dem Alltagsblick. Nach einigen Tagen der Malerei vertieft sich etwas. Was? Ein innerer Sinn.“ (Madjana Geusen über das Bild von Manuel Richter)

(Lee von dem Bussche: Am Meer)

Das Interesse richtet sich auf Stellen im Bild, die oft ohne “Absicht” entstanden sind. “Wer malt da eigentlich, wenn ich male?“  Es macht Freude, in den Zwischenräumen merkwürdige und interessante Wesen zu sehen und herauszuarbeiten. Ein Eigenleben besonderer Art übernimmt die Führung. Es kommt die Lust auf neue Techniken auszuprobieren, um das „von Selbst“ einzuladen. Hat das Bild in gewisser Hinsicht ein “Eigenleben”? Wohin will es sich entwickeln? Wie kann ich diese Entwicklung unterstützen? Was fühlt sich gesund an?  Momente der Überraschung und des Staunen. Meistens, nach erfolgloser Bemühung, fing es dann an, von selbst zu malen. Das ist immer interessant. Dies hat nichts mit Perfektion oder so zu tun… Aber irgendwie mit tief empfundener Wahrheit. Das löst Freude aus. Und dann kann, wenn man Glück hat, die Seele sprechen.. und das ist eine wunderschöne Offenbarung.

Jana Elger
„Ich tauche ein in das Meer der Farben. So unbeschwert malen zu können ist ein Privileg. Etwas weitet sich in mir und ich fühle, was ich lange nicht gefühlt habe; die Schönheit der Schöpfung und den Schmerz der Erde zugleich.“ Jana Elger

Malen ist auf jeden Fall eine Chance, aus dem engen Raum der „Normalität“ auszusteigen und sehen zu lernen – Jenseits der einstudierten Schönheitsmuster und Vordergründigkeiten. Es führt im besten Fall hinein in einen Raum des Ankommens. – Ankommen in der Schöpfung. Und manchmal kommen unerwartet,  im angeregten Zustand des Tuns, Antworten auf  konkrete Fragen des Lebens. 

Wenn dies dann in einem Kreis von Menschen geschehen kann, die auch ihren Malraum erforschen, entsteht in begnadeten Momenten ein Kontakt besonderer Art. Das erfüllt das Herz mit Freude, Humor, Poesie und Sinnhaftigkeit. Das Sehen der ewigen Gestalt im Anderen kann sich offenbaren. 

Die ausgewählten Bilder entstanden in gemeinsamen Kunstzeiten in Tamera.

Lee vd Bussche, Tamera Arts

 
Lee
Lee von dem Bussche
Sabine Lichtenfels
Sabine Lichtenfels
Katja Long
Katja Long
Lukas Mauermann
Madjana Geusen
Madjana Geusen, Mit-Leiterin der Kunstzeit
Lukas Mauermann
Lukas Mauermann, Mitleiter der Kunstzeit
Lukas Mauermann
Lukas Mauermann
 
Dorit
„…anything that can remind me of the magic and the miracles, everything that reminds us of the indigenous that lives inside us as life-givers and the protectors of the sacred is welcome… this is the time and the painting needs to be seen to remember“ Dorit (Israel)
"...anything that can remind me of the magic and the miracles, everything that reminds us of the indigenous that lives inside us as life-givers and the protectors of the sacred is welcome... this is the time and the painting needs to be seen to remember" Dorit (Israel)
Dorit

 

Tamera Arts
Kunst kommt nicht von Können, sondern von Präsenz
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