„Sprich, denke und handle so, dass in dir Frieden entsteht.“ Peace Pilgrim
Liebes Terra Nova-Netzwerk,
Alle reden von Frieden. Was ist damit gemeint – im tiefsten Kern? Die meisten, die vorgeben, Frieden zu wollen, möchten vorher noch irgendetwas erreicht haben. Zum Beispiel wenigstens ihr Recht-Haben bestätigt sehen, bevor sie aufhören, andere zu attackieren und zu beschuldigen.
Das ist auf Staatsebene nicht anders als auf persönlicher Ebene. Auf Staatsebene kommt noch die Manipulationsmacht der globalen Medien hinzu. Was diese im Kern attackieren und verunsichern, ist unser tiefes, angeborenes Gefühl für Wahrheit. Diese suchen wir dann bei Autoritäten, Staaten, Medien. Wem aber können wir noch glauben? Das wichtigste, was wir in diesen Zeiten in uns verankern und stärken müssen, ist unser tiefer Sinn dafür, was wahr ist und was nicht. Dazu gehören Kontakt, Dialog, ein offenes Herz, Mitgefühl und die Bereitschaft, sich zu bewegen. Wenn wir Argumente als Waffen benutzen, werden wir keinen Frieden finden.
Ich empfehle grundsätzlich allen Konfliktpartnern, eine Weile innezuhalten und die Ebene in sich aufzusuchen, wo der Konflikt nicht existiert. Es gibt fast immer den Punkt, wo wir die jeweils andere Seite tief verstehen. Oft erkennen wir, dass wir in ein wenig anderen Umständen auch auf der anderen Seite hätten stehen können. Von dieser Warte aus müssen wir uns nicht mehr als Gegner sehen, die sich gegenseitig besiegen wollen. Sondern als Menschen, die auf unterschiedlichen Wegen gehen, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen: Frieden und tiefes Aufgehoben-Sein. Ich weiß, das hört sich ungeheuer naiv an angesichts der erbitterten Konflikte der Welt. Aber lasst uns nicht vergessen, dass jeder Mensch auch diesen Funken in sich trägt. Das gehört zu unserem Mensch-Sein dazu. Und genau das ist, was wir wieder aufbauen müssen.
Ein großer Teil des Unfriedens kommt aus Getrenntheit. Ich möchte dir zwei Meditationen vorschlagen. Die erste stammt von Ken Wilber. Seine Denkweise über das „non-duale Selbst“ ist mir eher fremd – aber ich möchte uns trotzdem einladen, uns darauf einzulassen.
Der zweite Text ist „Meditationsforschung“ von Dieter Duhm – der mich jedes Mal direkt in den Zustand tiefer Einheit führt. Mit allem Loslassen und aller Heiterkeit, die damit einhergeht, spüre ich, was für ein Ringen es ist, nur wenige Momente so tief „im All“ und damit in Frieden zu sein.
Am Ende noch eine Nachricht in eigener Sache – bzw. für das Wasser: Ich bin am 10. März eingeladen, in Berlin einen Vortrag zum Thema „Aufbau von Wasserretentionslandschaften – die Holzer-Methode“ zu sprechen. Es ist die Einladung eines Europaparlamentsabgeordneten, die sich vor allem an Entscheidungsträger richtet, um uns mehr über die Rolle des Wassers im Klimawandel bewusst zu werden. Die Einladung ist öffentlich: Komm gerne, wenn du in Berlin bist. Wenn nicht kannst du auch online teilnehmen. (Siehe dazu diesen Hinweis.)
Herzlich
Christa